SuLaMoSA

Subsidence and Landslide Monitoring Service for Austria

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation / Motivation

Erdrutsche sind eine der am weitesten verbreiteten Georisiken in Europa, die auch für erhebliche soziale und wirtschaftliche Auswirkungen verantwortlich sind. Bodensenkungen können allmählich über viele Jahre auftreten und die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft und der Wirtschaft ernsthaft beeinträchtigen.

Inhalte und Zielsetzungen

Die Kernaufgabe des vorgeschlagenen Projekts ist daher die Einrichtung eines österreichischen Setzungs- und Erdrutschüberwachungsdienstes mit starkem Fokus auf potenzielle Nutzer. Dies wird dokumentiert durch das Engagement der wichtigsten österreichischen Akteure in den Bereichen Geobasismanagement (BMLFUW, Amt der Landesregierung von Steiermark und Salzburg), Infrastrukturüberwachung (ÖBB) und Aspekte des Katasterwesens (BEV).

Diese Organisationen haben ihr Interesse an der Einrichtung eines solchen Dienstes über entsprechende Unterstützungsschreiben bekundet. Bisher wurde nicht nur in Österreich keine Standardmethode zur kontinuierlichen Überwachung von Erdrutschen und Senkungen implementiert, sondern eine Vielzahl von Ansätzen, die auf inhomogenen Daten basieren, wurde eher in isolierten Anwendungen genutzt.

Mittlerweile wird zunehmend anerkannt, dass differentielle SAR-Interferometrie (D-InSAR) -Techniken ein gut geeignetes Verfahren sind, um einen kontinuierlichen, homogenen und großflächigen Überwachungsdienst in Bezug auf Senkungen und Erdrutsch bereitzustellen. Dies wird nicht nur durch viele wissenschaftliche Veröffentlichungen bestätigt, sondern auch durch viele gegenwärtige sowie zukünftige nationale und supranationale Initiativen zur Einrichtung von Bodenbewegungsdiensten auf der Grundlage dieser Techniken.

Methodische Vorgehensweise

In einer ersten Projektphase werden die Nutzeranforderungen in einem systematischen Ansatz bewertet, inklusive Fragebögen, Interviews und einem eigenen Workshop. Die Ergebnisse dieser Phase werden in einen Benutzeranforderungskatalog und ein Design-dokument münden, aber auch das Bewusstsein der Benutzer für das Potenzial und die Beschränkungen des Dienstes schärfen.

In einer zweiten Phase wird ein Prototyp-Dienst entwickelt und in der IT-Infrastruktur von EODC installiert. Der Service wird von der Tatsache profitieren, dass EODC das vollständigste und aktuellste Sentinel-1-Archiv betreut und mit mehreren Hochleistungs-Computerclustern verbunden ist.

Auf der anderen Seite verfügt JR über Expertise im Bereich der SAR-basierten Erdbeobachtung und deren Anwendung sowie über langjährige Erfahrung in methodischen Entwicklungen sowie im Design und der Implementierung von professioneller Software. Um eine maximale Qualität der gelieferten Produkte und Ergebnisse zu demonstrieren und sicherzustellen, wird der Prototyp-Service in spezifischen Testgebieten getestet und validiert.

GBA als internationaler Experte auf der Anwendungsseite wird hier eine hervorragende Orientierung bieten. In der abschließenden Projektphase werden die Serviceprodukte und Ergebnisse dem Anwenderforum vorgestellt und in einem Workshop werden die gestellten Anforderungen sowie offene Themen oder neue Fragestellungen bewertet.

Erwartete Ergebnisse

SuLaMoSA wird zum ersten Mal in Österreich einen nationalen Überwachungsdienst für Senkungen und Erdrutsch-Kartierungen auf der Basis von D-InSAR-Technologien einführen.

Es wird eine beispiellose Homogenität von Verformungsprodukten mit einer Aktualisierungsrate von wenigen Wochen bis hin zu wenigen Tagen liefern. Basierend auf der systematischen Verwendung von Sentinel-1-Daten garantiert der Service über einen sehr langen Zeitraum konsistente Produkte.

Projektbeteiligte

Projektleitung

JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH

Projektpartner:innen

  • EODC
  • GBA
 

Kontaktadresse

JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH
Dr. Karlheinz Gutjahr
Steyrergasse 17
A-8010 Graz