Österreichische Raumfahrtindustrie und Weltraumforschung
Über 120 österreichische Unternehmen sind im Raumfahrtsektor tätig. Sie beschäftigen ca. 1.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 125 Mio. EUR. Österreichische Unternehmen sind sowohl im vor- als auch im nachgelagerten Bereich vertreten. Die Mehrzahl der Unternehmen ist im Segment der satellitengestützten Anwendungen tätig. Ihr geistiges Kapital und ihr Wissen spiegelt sich in jährlich ca. 20 Patenten und etwas mehr als 1.000 Publikationen wider. Österreich ist eines der meistzitierten Länder, wenn es um die Erforschung des Sonnensystems geht.
Österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind an vielen Missionen der Europäischen Weltraumorganisation ESA beteiligt. Beispiele sind die Rosetta-Mission, der historische europäische Kometen-Orbiter und -Lander, ExoMars für die Spurensuche nach Leben auf dem Mars und die Weltraumsonde BepiColombo zur Erforschung des sonnennächsten Planeten Merkur.
Österreichische Technologie wird auch in den Raumfahrtinfrastrukturen der Europäischen Union für Satellitennavigation (Galileo) und Erdbeobachtung (Copernicus) eingesetzt.
Internationale Führungsstellungen
Österreich hat in den letzten Jahren international anerkannte Kompetenzen entwickelt, insbesondere auf den Gebieten der Raumfahrttechnik und der wissenschaftlichen Datenanalyse, aber auch in folgenden Bereichen:
Raumfahrttechnik
- Thermische und mechanische Teilsysteme für Satelliten und Trägersysteme
- Elektronik für Steuerungs- und Signalverarbeitungsaufgaben
- Teilsysteme für die Prüfung und den Betrieb von Satelliten
- Mechanische und elektrische Bodengeräte
Anwendungen
- Erdbeobachtung für die Zwecke von Raumplanung, Hydrologie und Umweltüberwachung
- Satellitennavigation zur Verbesserung von Störsichereit und Systemgenauigkeit sowie für automatische Präzisionslandeeinrichtungen für Flugzeuge
- Satellitengestützte Kommunikation für feste und mobile Anwendungen
Weltraumwissenschaft
- Weltraumphysik
- Astrophysik
- Erdbeobachtung
- Quantenphysik im Weltraum