#successstory: Massageroboter - Näher an der Praxis
Das Thema Robotermassage ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Heute sind nur Fußmassagegeräte und Massagesessel im Handel erhältlich. Es ist auch möglich, eine Reihe von "Massage"-Geräten zu kaufen, die auf Rädern oder Raupen über den Körper rollen. Dies sind jedoch nur Extras, die einen erfahrenen Massagetherapeuten mit verschiedenen Techniken und zumindest medizinischen Grundkenntnissen nicht ersetzen können.
Dennoch nehmen Roboteringenieure dieses Marktsegment genauer unter die Lupe und unternehmen erste Schritte, indem sie versuchen, verschiedene mechatronische Systeme für die Massage einzusetzen. Einer der vielversprechendsten Trends ist der Einsatz von kollaborierenden Massagerobotern.
Aber was haben ein Massageroboter und die Raumfahrttechnik gemeinsam? Es ist überraschend, aber heutzutage ist alles möglich, und jeder kann durch Raumfahrttechnologie einen Mehrwert erzielen.
Die österreichischen Unternehmen IIES, Rejlek und RUAG, die seit mehreren Jahren magnetische Getriebeaktoren entwickeln, sind vielleicht am weitesten. Ursprünglich waren magnetische Getriebeaktuatoren für hochzuverlässige und präzise Bewegungen auf Satelliten oder Raumfahrzeugen, als Roboterarme, Solararrays, Rover, Lenkantennen oder optische Instrumente konzipiert. Die Technologie wurde im Rahmen zweier ESA-Projekte weiterentwickelt. "Das für den Weltraum entwickelte magnetische Getriebe hat eine Reihe von vielversprechenden Anwendungen auf der Erde, wobei der Massageroboter mein persönlicher Favorit ist", sagt Susanne Katzler-Fuchs, CEO von Brimatech und ESA Technology Transfer Broker für Österreich.
Eine geplante Anwendung außerhalb des Weltraums ist ein kollaborativer Massageroboter, um die schnell wachsende Nachfrage nach Wellness-Massagen zu befriedigen. Das für den Weltraum entwickelte magnetische Getriebe erfüllt die sicherheitstechnischen Anforderungen (Kollisionsvermeidung, maximale Rücklaufbegrenzung, Abschaltmechanismus) für einen Roboter, der direkt mit einem Menschen interagiert.
Unter Ausnutzung des physikalisch begrenzten Maximaldrehmoments wird es möglich, die maximal zulässige Massagedruckübertragung auf bis zu 220 N (individuell auf die jeweiligen Körperzonen abgestimmt) zu erhöhen, ohne die Sicherheit des Klienten zu beeinträchtigen. Auch ein völlig neuartiger Übersteuerungsmodus, der sensibel auf externe Bewegungen reagiert, ist realisierbar. Wird die Antriebseinheit durch äußere Lasten (z.B. Wegschieben des Roboterarms) überlastet, wird der Energiefluss im magnetbasierten Getriebe unterbrochen und damit völlig verschleißfrei, was den Roboterarm sofort zum Stillstand bringt. Ist die Last wieder unter die eingestellte Überlast gesunken, ist die Funktionalität der Antriebseinheit in keiner Weise eingeschränkt. Diese absolute Verschleißfreiheit bei Wegfall des Kraftflusses ist im Vergleich zu bisherigen Lösungen (Rutschkupplung, Drehfedern etc.) ein bedeutender technischer Fortschritt.
Die Neuentwicklung der magnetischen Kraftübertragung und die damit erzielten Vorteile ermöglichen es, einen kostengünstigen, effizienten, vielseitigen und sicheren kollaborierenden Massageroboter zu schaffen.
Der ESA Technology Broker Austria wird von Brimatech Services in Zusammenarbeit mit dem Science Park Graz im Rahmen von ESA Space Solutions Austria betrieben. Er wird von ESA Space Solutions und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft aus Mitteln des BMK - Bundesministerium für Klimapolitik, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie - finanziert.
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Der Technologiebroker der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) für Österreich wird von Brimatech bereitgestellt und ist Teil des ESA Space Solutions Centre Austria, das in Zusammenarbeit mit ESA Space Solutions verwaltet und finanziert wird:
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