Ein Blick auf: Dr. Ludovic Ferrière/NHM
Das Naturhistorische Museum Wien (NHMW) ist eines der größten, ältesten und bedeutendsten Naturkundemuseen der Welt und dank seines breiten Spektrums an wissenschaftlichen Sammlungen, der weltweit führenden Expertise der engagierten WissenschaftlerInnen und der hochmodernen Labors ein anerkanntes Zentrum für wissenschaftliche Forschung auf den verschiedensten Gebieten.
Das NHMW beherbergt mehrere (wissenschaftliche) Referenzsammlungen, darunter die älteste Meteoritensammlung der Welt, von der eine große Anzahl von Exemplaren in der Meteoritenhalle, der größten Meteoritenausstellung der Welt, gezeigt wird.
Dafür verantwortlich ist Dr. Ludovic Ferrière. Er ist der Kurator der Meteoritensammlung & der Impaktitensammlung am Naturhistorischen Museum Wien.
Ferrière ist ausgebildeter Geologe, sein Fachgebiet sind Meteoriten und deren Einschlagskrater.
Der französische Wissenschaftler entwickelte schon früh ein Interesse an Gesteinen und Mineralien. Um sich seinen Traum zu erfüllen, möglichst viel Wissen über Einschlagkrater zu erlangen (und auch viele mit eigenen Augen zu sehen) studierte er Geologie und Planetologie an verschiedenen französischen, kanadischen und österreichischen Universitäten, unter anderem auch an der Universität Wien.
Im Jahr 2011 wurde er am Naturhistorischen Museum Wien als Kurator der Gesteinssammlung und Co-Kurator der Meteoritensammlung eingestellt. Derzeit ist er Chefkurator der renommierten Meteoritensammlung und der Impaktitensammlung des NHMW. Eine Stelle, die er mit Herzblut betreut. Unter seiner Federführung wurde die gesamte Meteoritenhalle des Museums, dass im Übrigen die größte Meteoritenausstellung der Welt beherbergt, renoviert, reorganisiert und modernisiert.
Doch das ist nicht sein einziger großer Erfolg. Dr. Ludovic Ferrière konnte sich in Fachkreisen mit der Entdeckung und Bestätigung des Luizi-Einschlagskrater in der Demokratischen Republik Kongo einen Namen machen.
Der französische Wissenschaftler ist das beste Beispiel dafür, dass man nicht zu den Sternen fliegen muss, um eine Weltraum-Karriere zu haben. Die Möglichkeiten im Space-Sektor sind vielfältig. Kindern und Jugendlichen, die in seine Fußstapfen treten wollen, rät Ferrière, den eigenen Träumen gezielt zu folgen. „Nie war es so wahr wie heute, die Zukunft wird nicht nur auf der Erde, sondern auch im Weltraum stattfinden. Ich sage immer ‚Die Wissenschaft ist die Religion des 21. Jahrhunderts'. Fortschritte in Wissenschaft und Technologie haben unser Leben, aber auch die Welt verändert, und es ist immer besser, ein Teil davon zu sein, als wie ein Zuschauer daneben zu stehen." Ludovic selbst hat bereits in seinem 13. Lebensjahr damit angefangen, an seiner Karriere zu feilen.
Der Weltraum hat den Wissenschaftler schon immer interessiert. Das „Unbekannte", der Mangel an Grenzen, die Möglichkeit, Neues und Anderes zu lernen und zu entdecken – laut Ferrière ist die Erforschung des Weltraumes für und was für unsere Vorfahren die Erforschung der Meere war. Dementsprechend groß ist in seinen Augen auch das Potential der Nutzung des Weltraums. Gleiches gilt auch für den österreichischen „Weltraumtraum". Doch um diesen zu 100% zu verwirklichen, benötigt es noch mehr Experten für Weltraumforschung, Erforschung von Naturphänomenen, Astrobiologen und weitere Wissenschaftler. Denn Ferrière ist sich sicher: Industriell und wirtschaftlich ist Österreich bereits großartig etabliert, doch der Forschungsbereich braucht unbedingt noch Förderung und Nachwuchs. Dem Letzteren rät er: „Sei leidenschaftlich, neugierig und kritisch, und du wirst Erfolg haben!"