Weltraumsektor sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze
Im Jahr 2023 erzielten mehr als 140 österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die direkt im Weltraumsektor tätig sind, eine direkte Bruttowertschöpfung von rund 138 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung indirekter Effekte entlang der Lieferketten sowie induzierter Effekte durch Einkommens- und Konsumausgaben ergibt sich eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von rund
198 Millionen Euro.
Auch die Beschäftigungseffekte sind quantifizierbar. Direkt waren im Jahr 2023 rund 1.300 Beschäftigungsverhältnisse auf Weltraumaktivitäten zurückzuführen. Einschließlich indirekter und induzierter Effekte steigt diese Zahl auf rund 1.900 Beschäftigungsverhältnisse beziehungsweise etwa 1.600 Vollzeitäquivalente. Die durchschnittliche Produktivität liegt mit rund 104.000 Euro Bruttowertschöpfung pro Arbeitsplatz deutlich über dem österreichischen Durchschnitt von 89.000 Euro.
Die direkt im Weltraumsektor ausbezahlten Löhne und Gehälter beliefen sich 2023 auf rund 75 Millionen Euro. Einschließlich der Folgeeffekte ergibt sich ein gesamtösterreichischer Lohn- und Gehaltseffekt von rund 100 Millionen Euro. Daraus resultierte ein gesamter fiskalischer Effekt von rund 67 Millionen Euro an Steuern und Abgaben, wobei der größte Anteil auf lohnabhängige Abgaben und
Sozialversicherungsbeiträge entfällt.
Neben den ökonomischen Effekten untersucht die Studie auch die Innovationsleistung. Österreichische Forschungseinrichtungen waren zwischen 2000 und 2024 an rund 3.500 wissenschaftlichen Publikationen mit Weltraumbezug beteiligt. Bezogen auf die Bevölkerungszahl liegt Österreich damit über dem EU- und ESA-Durchschnitt. Im gleichen Zeitraum wurden 61 relevante Weltraumtechnologie-
Patentfamilien mit Österreich-Bezug identifiziert, was auf eine vergleichsweise kleine, aber spezialisierte Innovationslandschaft hinweist.
Im Außenhandel ist der österreichische Weltraumsektor vor allem über technologieintensive Spezialprodukte sichtbar. 2023 exportierte Österreich weltraumrelevante Waren im Wert von rund 5 Mrd. US-Dollar, was etwa 2,4 Prozent der gesamten Warenexporte entspricht.
Der Export verteilt sich entlang der Wertschöpfungskette auf Upstream- und Downstream-Aktivitäten. Im Upstream-Bereich liefern österreichische Unternehmen vor allem hochspezialisierte Komponenten, Elektronik, Materialien und Präzisionsteile für internationale Raumfahrtprogramme. Diese Produkte sind meist als Vorleistungen in globale Lieferketten eingebunden. Der Downstream-Bereich umfasst zunehmend anwendungsnahe Lösungen auf Basis von Satellitendaten, etwa für Navigation, Kommunikation, Erdbeobachtung oder sicherheitsrelevante Anwendungen, und gewinnt im Handel an Bedeutung.
Die wichtigsten Handelspartner liegen überwiegend in Europa, allen voran Deutschland, gefolgt von Frankreich, Italien, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz. Darüber hinaus bestehen stabile Handelsbeziehungen mit den USA. Insgesamt zeigt sich der österreichische Weltraumsektor im Außenhandel als spezialisierter Zulieferer und Technologiepartner in internationalen
Wertschöpfungsnetzwerken.