Österreichisches Startup R-Space hebt mit Isar Aerospace ab

Die ersten beiden Satelliten des österreichischen Startups werden 2026 mit Isar Aerospace in den Orbit gebracht, weitere Flüge sind für 2027 geplant.

Das österreichische Space Startup R-Space bereitet sich auf seine ersten großen Missionen vor

Ab 2026 werden die Satelliten des Unternehmens an Bord der „Spectrum"-Rakete des Münchner Launch-Dienstleisters Isar Aerospace ins Weltall gebracht. Der Vertrag umfasst derzeit zwei Satellitenstarts, doch Gründer und CEO Dr. Carsten Scharlemann, ehemals Leiter des Masterstudiengangs Aerospace Engineering an der FH Wiener Neustadt, ist überzeugt, dass es dabei nicht bleiben wird. „Wir arbeiten daran, den Vertrag deutlich auszuweiten", sagt er im Gespräch.

R-Space hat sich auf In-Orbit-Demonstrationen (IOD) spezialisiert – also darauf, Technologien direkt im All zu erproben. Was bislang für viele Unternehmen nur der letzte Schritt vor der Marktreife war, will Scharlemann zum integralen Bestandteil der Entwicklung machen.

Heute werden In-Orbit-Tests nur ganz am Ende einer Entwicklung in Betracht gezogen. Unsere Vision ist es, sie zu einem festen Bestandteil der Entwicklung von sogenannten Upstream-Technologien zu machen. Das verkürzt die Entwicklungszeit und macht die Projekte insgesamt günstiger.

Gründer und CEO Dr. Carsten Scharlemann

Bereits 2026 sollen die ersten Kundenmissionen starten. Details zu den Auftraggebern kann Scharlemann noch nicht nennen, doch die Bandbreite der Vorhaben zeigt das Potenzial:

Wir arbeiten mit Firmen, die neuartige Technologien zur Energieerzeugung im All testen wollen oder bestimmte Phänomene in der Schwerelosigkeit untersuchen. Weitere Kunden versuchen einen satellitenbasierten Service aufzubauen und diesen mit uns zum ersten Mal zu testen.

Gründer und CEO Dr. Carsten Scharlemann

Möglich wurde der Startvertrag durch die ESA-Marketplace-Initiative, die im Rahmen des europäischen ScaleUp-Programms Innovation im Weltraum beschleunigen soll.

Der Marketplace war für uns der Ausgangspunkt für die beiden Missionen 2026 und ist weiterhin ein wertvolles Tool, um mit anderen Unternehmen in Kontakt zu kommen und umgekehrt von diesen angesprochen zu werden.

Gründer und CEO Dr. Carsten Scharlemann

Neben dem technischen Innovationsanspruch sieht der R-Space-Gründer auch die Standortfrage im Fokus. Österreich bietet seiner Meinung nach beste Voraussetzungen:

Wir haben hervorragend ausgebildeten Nachwuchs und das Land ist ein sehr attraktiver Ort zum Leben. Das hilft uns, Mitarbeiter:innen zu finden.

Gründer und CEO Dr. Carsten Scharlemann

Gleichzeitig wünscht er sich mehr Unterstützung für risikoreiche Deeptech-Vorhaben. „Die Förderungen für High-Risk-Startups könnten besser sein. Außerdem gibt es kaum österreichische Investoren, die sich mit Raumfahrt auskennen."

Als Teil des ESA Phi-Labs ist R-Space direkt in ein europaweites Netzwerk für Space-Innovationen eingebunden. Mit dem geplanten Ausbau der Starts und einer wachsenden Zahl an Kundenprojekten positioniert sich R-Space in einem Zukunftsmarkt. IODs sind für Space-Startups unerlässlich, um ihre Technologien zu testen und Investor:innen sowie Kund:innen ihre Praxistauglichkeit zu beweisen.