Kleinsatelliten Motor technologischer Innovationen: Österreich wappnet sich

Längst hat sich Österreich in der Ent­wick­lung von Kleinsatelliten weltweit als ernst­zunehmender Player etabliert – hauptverantwortlich dafür ist die for­schungsstarke und innovative Achse rund um die FH Wiener Neustadt und deren Forschungs­unter­nehmen FOTEC. Jetzt übernimmt die Fachhochschule die Koordination in einem Projekt, das Ös­ter­reich auch in Zukunft eine Füh­rungs­position im Bereich der Welt­raum­tech­nologie garantieren soll.
Vier Männer in legerer Arbeitskleidung vor einer Leinwand mit der Aufschrift SSRN (Small Satellite Research Network) und Fachhochschule Wiener Neustadt, die lächelnd in Richtung Kamera blicken
v.l.n.r.: Ingo Gulyas (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, FHWN), Peter Beck (Leiter des Kompetenzzentrums Strahlung, Seibersdorf Laboratories), Carsten Scharlemann (Leitung des Studiengangs Aerospace Engineering, FHWN), Bernhard Seifert (Abteilungsleiter Antriebstechnik, FOTEC) (Copyright: FHWN)

Kleinsatelliten haben sich von einer technologischen Randerscheinung zu einem zentralen Baustein moderner Raumfahrt entwickelt - sie ermöglichen nicht nur neue wissenschaftliche Anwendungen, sondern treiben auch die Entwicklung zukünftiger Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Quantenkommunikation oder das Internet der Dinge (IoT) voran.

Mit dem Projekt Small Satellite Research Network (SSRN) startet Österreich nun eine gezielte Initiative, um die national verstreuten Expertisen im Bereich Kleinsatelliten zu vernetzen, Schwachstellen zu identifizieren und Kompetenzen zu stärken.

Unter der Leitung der Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN) arbeiten FOTEC, Seibersdorf Laboratories und das Luft- und Raumfahrtunternehmen R-Space gemeinsam daran, eine umfassende Datenbank über österreichische Kompetenzen und Einrichtungen im Kleinsatellitenbereich aufzubauen. Aus diesem Projekt soll ein schlagkräftiges Netzwerk entstehen, das die Industrie-, Forschungs- und Hochschullandschaft auf zukünftige Herausforderungen im global wachsenden Nanosatellitenmarkt vorbereitet.

Kleinsatellit im All
Modell eines Cube-Sats (Copyright: FHWN)

Von Einzelinitiativen zum Expertenpool

„Der Weltraum wird zum zentralen Motor für technologische Innovationen – und Kleinsatelliten spielen dabei eine Schlüsselrolle", erklärt Projektleiter Carsten Scharlemann. „Wenn Österreich in dieser dynamischen Entwicklung mitspielen will, müssen wir vorhandene Stärken bündeln und gezielt weiterentwickeln."

In Österreich verfügen bereits zahlreiche Unternehmen und Forschungseinrichtungen über relevantes Know-how in der Kleinsatellitentechnologie, bisher fehlte jedoch eine systematische Vernetzung. SSRN setzt genau hier an: Die Initiative schafft Synergien, regt neue Kooperationen an und bildet einen nationalen Expertenpool, der gezielt in internationale Projekte eingebunden werden kann. Ein erster prestigeträchtiger Erfolg: Die Genehmigung des ESA_Lab@UAS WN & FOTEC durch die Europäische Weltraumorganisation ESA im Jahr 2024.