Sternschnuppenstrom der Perseiden heuer nachts, aber mit Konkurrenz
Immer Mitte August kreuzt die Erde die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle, dessen Staubspur den Sternschnuppen-Regen der Perseiden erzeugt. Das geschieht, weil die Staubkörner mit ungefähr 60 Kilometern pro Sekunde mit der Erdatmosphäre kollidieren. Dort verdampfen sie in großer Höhe und bringen dabei die Luft hinter sich zum Leuchten. Der Name "Perseiden" kommt daher, weil es so aussieht, als würden Sterne aus dem Sternbild des Perseus fallen.
"Tränen des Laurentius"
Der Meteorstrom wird auch "Tränen des Laurentius" genannt, weil sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und als Tränen des Himmels über dessen Martyrium gedeutet wurden. Das Sternbild geht Mitte August spätabends im Nordosten auf und steigt bis zur Morgendämmerung in die Osthälfte des Himmels.
Der heuer junge, zunehmende und daher lichtschwache Mond geht in Wien um 22.13 Uhr unter, die relativ ausgeprägte Dunkelheit stellt sich kurz danach ein - im Gegensatz zum Vorjahr, wo das Maximum in die Tageszeit fiel. Die WAA spricht von "nahezu perfekten Bedingungen".
Bis zu 110 Erscheinungen pro Stunde
Theoretisch verheißt der Schauer bis zu 110 Erscheinungen pro Stunde. Bedingungen unter denen dies möglich ist, sind aber rar. "Selbst unter idealen, dunklen Bedingungen ohne Mond- und künstliches Licht sind ab 21.00 Uhr zunächst nur etwa 40 Meteore pro Stunde zu erwarten, dieser Wert steigt langsam gegen 105 um 5.00 Uhr", so die Experten. Es gilt die Faustregel: Je weniger störendes Licht in der Umgebung, desto höher die Chancen. Je weiter weg man sich von Stadtzentren befindet, desto besser.
Neben der Lichtverschmutzung vom Boden haben die Perseiden aber auch zunehmende leuchtende Konkurrenz im All: "Unter besten Bedingungen erwarten wir zwischen 22.00 und 23.00 Uhr statistisch knapp 60 Perseiden. In diesem Zeitraum werden über 360 Erdsatelliten - sechsmal so viele wie Meteore - von der Sonne beleuchtet über den Himmel ziehen", so WAA-Präsident Alexander Pikhard. Über 80 Prozent davon gehören zum Starlink-Netzwerk von SpaceX.
Auch wenn heuer besonders gute Bedingungen locken, mahnt Pikhard dazu, eher Plätze aufzusuchen, die nicht extrem frequentiert sind, um die Covid-bedingt empfohlenen Abstände zu wahren: "Ein Sternschnuppenschauer ist kein so spektakuläres Himmelsereignis, das wert wäre, die eigene Gesundheit oder die anderer zu gefährden." Auf ein öffentliches Viewing-Event verzichtet die Vereinigung auch in diesem Jahr.