Neues James-Webb-Weltraumteleskop soll in frühes Universum blicken
Der Wissenschaftsdirektor der ESA, Günther Hasinger, bezeichnete das neue Teleskop als eine "wunderbare Zeitmaschine". Das James-Webb-Teleskop soll Wissenschafterinnen und Wissenschaftern außerdem helfen, das Leben der Sterne und die Entwicklung von Galaxien und Planetensystemen zu verstehen. Die Weltraumbehörden hoffen auch, dass mit dem Teleskop Exoplaneten besser erforscht werden können. Auch ob bei solchen Planeten bei anderen Sternen Leben entsteht, wollen sie mit Hilfe des Teleskops herausfinden.
Das neue Weltraumobservatorium soll im Herbst vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus 1,5 Millionen Kilometer weit ins All fliegen. Der Weg bis zum Zielorbit soll etwa vier Wochen dauern. Die Launchperiode gehe von Ende Oktober bis Anfang Dezember, hieß es vom Raketenbetreiber Arianespace. Das genaue Startdatum hänge noch von weiteren Starts ab und werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Den Angaben zufolge wird das Teleskop aus der internationalen Kooperation das größte und leistungsfähigste Teleskop sein, das bisher ins All gebracht wurde.
"Superauge" spürt Infrarotstrahlungen auf
Für das James Webb-Weltraumteleskop lieferte die Wiener Weltraumfirma RUAG Space zwei hochpräzise Mechanismen für das "Superauge" namens "NIRSpec", eines der drei Hauptinstrumente des Teleskops, gab das Unternehmen in einer Aussendung bekannt. Das "Superauge" kann schwächste Infrarotstrahlungen von den entferntesten Galaxien aufspüren. Das Instrument ist rund 200 Kilogramm schwer und wird im Weltraum bei einer Temperatur von minus 238 Grad Celsius arbeiten.
Während der Endfertigung des Teleskops auf der Erde ist ebenfalls rot-weiß-rote Technik im Einsatz. Die Dreh-Kippvorrichtung, um den Satelliten in der Endfertigung drehen und kippen zu können, stammt ebenfalls von RUAG Space. "Das größte und leistungsstärkste Weltraumteleskop der Welt nutzt rot-weiß-rote Technologie aus Wien. Als kleines Land zeigen wir, zu welchen Spitzenleistungen unsere heimischen Ingenieure und Ingenieurinnen fähig sind", sagt RUAG Space-Geschäftsführer Andreas Buhl.