Neuer ESA-Chef: Europa muss bei Raketen ganz vorne mitspielen
In diesem Jahr liege der Fokus auf dem Erstflug der Rakete Vega C und der Vorbereitung für den Erstflug der Ariane 6 im kommenden Jahr. Dies müsse wie geplant geschehen. "Ich werde mich auch darauf konzentrieren, was die nächste europäische Rakete danach sein wird", so Aschbacher weiter.
Keine "magische Lösung" gegen Konkurrenz
"Ich habe nicht die magische Lösung, was wir tun und wie wir es tun", sagte Aschbacher. Es sei aber klar, dass man in Europa zusammenarbeiten müsse, um Lösungen zu finden, insbesondere im Bereich der Trägerraketen. Der 58-jährige Österreicher kündigte an, sich so bald wie möglich auch mit dem EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton, der auch für Raumfahrt zuständig ist, zusammensetzen zu wollen. Vor allem das private US-Unternehmen SpaceX macht der europäischen Raumfahrt massive Konkurrenz. Das Unternehmen des Milliardärs Elon Musk setzt vor allem auf teils wiederverwendbare Raketen.
Der scheidende ESA-Direktor Jan Wörner bedankte sich bei allen, die ihn in den vergangenen Jahren unterstützt hätten. "Ich werde allen verzeihen, die gegen mich gekämpft haben", sagte er. Wörner hatte nach der Wahl Aschbachers im Dezember eigentlich angekündigt, sein Mandat bis zum Ende seiner Amtszeit im kommenden Sommer ausfüllen zu wollen. Kürzlich gab der Deutsche überraschend bekannt, doch bereits voraussichtlich Ende Februar abtreten zu wollen.
Wörner will keine "Lame Duck" sein
"Ich glaube, es ist besser für Josef, nicht sechs Monate lang auf dem Wartesitz zu sitzen", begründete er seine Entscheidung nun. Er wolle außerdem nicht die Position einer "Lame Duck" einnehmen.
Der 66-jährige Wörner ist seit 2015 Chef der ESA. Er steuerte zuvor unter anderem acht Jahre lang das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum in Köln. Sollte Aschbacher bereits im März das Steuer bei der ESA übernehmen, werde er bekanntgeben, wie es für ihn weitergehen werde, so Wörner.