China startet mit österreichischer Unterstützung zum Mars

Die historische Mission Tianwen-1 hob am Mittwoch in Hainan ab.
Long March 5 launching from Hainan
Launch der Trägerrakete "Langer Marsch 5" (CNSA)

China's Aufbruch zum Roten Planeten ist geglückt! Am Mittwoch machte sich die Mars-Mission Tianwen-1 auf den Weg zum Mars. Gelauncht wurde die neue und extrem leistungsstarke Trägerrakete „Langer Marsch 5" vom Raumfahrtbahnhof Wenchang, der sich auf der südchinesischen Insel Hainan befindet.

Tianwen-1 ist eine besondere Mission. China will, anders als es andere Raumfahrtnationen bisher gehandhabt haben, bereits bei dieser ersten, unabhängigen Mars-Mission versuchen, auf dem Planeten zu landen. Sollte dies gelingen, so wäre China nach den USA erst die zweite Weltraumnation, die einen Rover auf dem roten Planeten unterhält. Ob es gelingt, bleibt bis zur letzten Sekunde ungewiss, denn das Landen auf dem Mars ist extrem schwierig. Nur die Hälfte aller Landeversuche gelingen.

Insgesamt besteht die Mission aus einem Orbiter, einem Lander und einem Rover. Fünf Tonnen wiegt das Ganze. Die Mission soll im Februar 2021 den roten Planeten erreichen, die Landung erfolgt circa 2 Monate später.

Long March 5 bringt Tianwen-1 ins All
Die Mission Tianwen-1 ist auf ihrem Weg. (CNSA)

Rot-Weiß-Rote Hilfe

Um sicherzugehen, dass die Mission auch gelingt, suchte sich die Chinesische Weltraumbehörde weltweite Partner, neben Frankreich und Argentinien auch Österreich.

Das Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Graz entwickelte in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des Weltrauministeriums (BMK) ein weltweit anerkanntes Magnetometer. Die Grazer halfen nun der University of Science and Technology China in Hefei beim Bau des Magnetometer für den chinesischen Mars Orbiter, speziell bei der Digitalelektronik. Werner Magnes vom IWF erklärte gegenüber APA, dass zusätzlich auch eine spezielle Kalibriermessung mit den Flugsensoren durchgeführt wurde.

Um die Zusammenarbeit zu ermöglichen, unterzeichnete die nationale Förderagentur FFG ein Kooperationsabkommen mit China. Als Dankeschön für die Unterstützung prangte das FFG-Logo groß an der Trägerrakete „Langer Marsch 5", als diese ihren Weg ins Weltall antrat.

Wasser am Mars?

Der Lander und der Mars-Rover, welcher gut 200 Kilo wiegt und in etwa die Größe eines Golfwagens hat, werden mit Hilfe von sechs Messgeräten geplante 3 Monate lang Bodenproben entnehmen, um den Planeten auf Wasserspuren zu untersuchen. Der Orbiter wird die Magnetosphäre des Planeten untersuchen. Der Name Tianwen ist übrigens an ein antikes, chinesisches Gedicht angelehnt, dass sich in etwas mit „Fragen an den Himmel" übersetzen lässt. Dese Fragen an den Himmel zu beantworten, genau das ist das Ziel dieser historischen Mission.