Wiener Weltraumtechnik für japanischen TV-Satelliten

Am Freitag, 31. Juli, startet ein japanischer Fernsehsatellit ins All. Technik aus Wien sorgte für den sicheren Transport des Satelliten auf der Erde.
Japanischer Fernsehsatellit montiert auf einem Trolley von RUAG Space
Japanischer Fernsehsatellit montiert auf einem Trolley von RUAG Space (MAXAR)

Der Fernsehsatellit BSAT-4b, betrieben von der japanischen Fernsehgesellschaft B-SAT, soll am 31. Juli von Französisch-Guyana in Südamerika ins All starten. Technik aus Wien ermöglicht den sicheren Transport des Satelliten auf der Erde, etwa hin zum Weltraumbahnhof in Kourou. „Satelliten sind hochsensible Geräte, die viele Millionen Euro kosten. Dementsprechend wichtig ist der optimale Schutz der Satelliten während des Transports", erklärt Andreas Buhl, Geschäftsführer von RUAG Space Austria, Österreichs größtem Weltraumzulieferer mit Sitz in Wien-Meidling. „Unsere maßgeschneiderten Satellitencontainer bieten spezielle Dämpfungssysteme und Temperaturkontrolle zum bestmöglichen Schutz der wertvollen Fracht." Mehr als 60 Container gingen bereits aus Wien zu Kunden aus aller Welt für den Transport von Satelliten. Darunter Satelliten der NASA, der europäischen Weltraumorganisation ESA oder privater Kunden, wie das Telekommunikationsunternehmen OneWeb.

Während des Lufttransports wurde der Satellit BSAT-4b durch einen speziellen Satellitencontainer von RUAG Space geschützt. BSAT-4b wurde nach der Ankunft in Französisch-Guayana aus einem Antonow-Frachtflugzeug entladen.
Während des Lufttransports wurde der Satellit BSAT-4b durch einen speziellen Satellitencontainer von RUAG Space geschützt. BSAT-4b wurde nach der Ankunft in Französisch-Guayana aus einem Antonow-Frachtflugzeug entladen (© ESA, CNES, Arianespace)

Corona zeigt Bedeutung von Weltraumtechnologie

Auch bei der Endfertigung des japanischen Satelliten auf der Erde war Technik aus Österreich im Einsatz. Der Satellit war auf einem sogenannten Trolley aus Wien montiert. „Der Satellit kann damit in verschiedenste Positionen gekippt werden. Auch dieses Produkt von uns ist weltweit nachgefragt", so Buhl. Insgesamt ist natürlich auch die Weltraumindustrie von der Coronapandemie betroffen. „Wir haben glücklicherweise viele stabile staatliche Kunden wie ESA oder NASA und kommerzielle Kunden im weiter boomenden Telekombereich", erläutert Buhl. Zudem habe gerade die Coronakrise gezeigt, wie wichtig Satellitentechnologie für die Gesellschaft sei, so Buhl. „Tagtäglich liefern Satelliten wichtige Daten im Kampf gegen die Pandemie. Die Welt braucht Satelliten, das wurde durch die Krise deutlich. Dadurch werden unsere Produkte auch in Zukunft gefragt sein."

RUAG Space in Wien ist Österreichs größter Weltraumzulieferer

Die RUAG Space Austria mit Sitz in Wien und einem weiteren Standort in Berndorf ist mit rund 250 Mitarbeitenden das größte österreichische Weltraumtechnikunternehmen. Das Hochtechnologieunternehmen rüstet weltweit Satelliten und Trägerraketen mit Elektronik, Mechanik und Thermalisolation aus und hat eine Exportquote von rund 100 Prozent.