UniNav
Kurzbeschreibung
Ausgangssituation / Motivation
Für erfolgreiche und sichere Einsätze in Krisenregionen spielt eine gründliche Planung der Erreichbarkeit von betroffenen Regionen eine entscheidende Rolle. Gutes Kartenmaterial und Geodaten dienen dabei als Entscheidungsgrundlage um Fahrt- und Transportdauern oder die Zugänglichkeit zu Schwerpunktgebieten abzuschätzen. Vor allem die Navigation in schwierigem und teils unbekanntem Gelände stellt die Einsatzkräfte immer wieder vor große Herausforderungen.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich im Fall von Naturkatastrophen (Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Hangrutschungen, Lawinen etc.) die Oberflächenbeschaffenheit der Umgebung stark verändert und bestimmte Routen oftmals nicht mehr nutzbar sind und geeignete Alternativen der Navigation gefunden werden müssen.
Inhalte und Zielsetzungen
UniNav setzt sich deshalb zum Ziel, ein GNSS-basiertes (z.B. Galileo) Routingsystem für Einsatzkräfte zur Verfügung zu stellen, das hochauflösende Informationen zu den aktuellen Bedingungen in den Einsatzgebieten in die Routenberechnung einfließen lässt.
Als Grundlage für die Routenberechnung werden aus hochauflösenden (tri-) stereo-Pleiades Daten statische Übersichtskarten generiert, die bestehende Datensätze und Kartengrundlagen verbessern.
Die für die Fahrzeug- und Fußgängernavigation wesentlichen raumbezogenen Parameter wie Landnutzung oder Landbedeckung werden aus den sehr hochauflösenden Erdbeobachtungsdaten abgeleitet. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang beispielsweise Flüsse, Feuchtgebiete, das Vorhandensein von Verkehrswegen und deren Beschaffenheit, die Morphologie des Geländes oder die Höhe und Dichte der Vegetation.
Methodische Vorgehensweise
Mit Hilfe von Sentinel-Daten können Veränderungen der Oberflächenbeschaffenheit als Auswirkung von Naturkatastrophen abgeleitet und damit Übersichtskarten in kurzen Zeitabständen aktualisiert werden. In UniNav wird dabei ein Schwerpunkt auf die von den Bedarfsträgern gewünschten Szenarien Überflutung und Verschüttung von Verkehrswegen gesetzt.
Erwartete Ergebnisse
Der entwickelte Navigationsalgorithmus wird als Smartphone-basierter Demonstrator umgesetzt, wobei das innovative Routing- und Guidance-Konzept speziell an den jeweiligen Nutzerbedarf angepasst wird.
Im Rahmen von Auslandseinsätzen des Österreichischen Bundesheeres (Mali), und des Österreichischen Roten Kreuzes (Ruanda) werden die Entwicklungen im Feld einem Praxistest unterzogen.
Projektbeteiligte
Projektleitung
Technische Universität Graz
Projektpartner:innen
- Bundesministerium für Landesverteidigung
- Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Steiermark
- PS Kartierungsdienste OG
- Katastrophenkompetenznetz Österreich - Kompetenznetzwerk für Katastrophenvorsorge
Kontaktadresse
Technische Universität Graz
Rechbauerstraße 12
A-8010 Graz
Tel.: +43 (316) 873 0
Fax: +43 (316) 873 6009
E-Mail: info@tugraz.at
Web: www.tugraz.at