Jagd+

Satellitengestützte Erkennung von Gefahrenbereichen zur Vermeidung von Unfällen mit Langwaffen

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation / Motivation

Die Jagd auf Wildtiere polarisiert, hat in Österreich jedoch traditionell einen hohen Stellenwert und stellt dazu noch einen großen Wirtschaftsfaktor dar. Mehr als 120.000 Jägerinnen und Jäger in Österreich sorgen für einen Branchenumsatz von 500 Mio. € im Jahr. Nimmt man noch Deutschland hinzu, verdreifachen sich diese Zahlen.

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich traditionelle Bejagungsarten entwickelt, wobei vor allem die Ansitzjagd und die Bewegungsjagd eine große Tradition haben. Die fachgerechte Ausübung dieser Bejagungsarten ist für die waidgerechten Jäger:innen von großer Bedeutung. Dennoch kommt es immer wieder zu Unfällen im Zusammenhang mit jagdlichen Ereignissen.

Vor allem die Bewegungsjagd (z.B. Drück-, Riegel- oder Stöberjagd) stellt ein großes Gefahrenpotential dar, das schon des Öfteren zu schweren Verletzungen oder gar zum Tod von Jägern oder Treibern geführt hat.

Inhalte und Zielsetzungen

Das Wissen um den Aufenthaltsort aller Beteiligten einer Gesellschaftsjagd kann die Sicherheit sowohl für Jäger:innen als auch für Treiber signifikant erhöhen.

Satellitentechnologien (GNSS) wie GPS oder Galileo können dazu einen großen Beitrag leisten. Die Möglichkeit eine Jagdwaffe sofort zu entspannen und damit zu sichern, wenn sich eine Person im Gefahrenbereich der Waffe befindet, kann viele Jagdunfälle in der Entstehung verhindern.

Mit der Entwicklung des Systems "SAFE GuN" des Konsortialpartners Gruber Mechatronik GmbH, das eine Jagdwaffe im Fall einer untypischen Bewegung (z.B. Sturz, schnelle Drehung, ins Auto legen, ...) mit dem Einsatz von Sensorik entspannt, ist bereits ein erster Schritt in Richtung Eigensicherheit gelungen.

Andere Personen während einer Bewegungsjagd müssen jedoch weiterhin auf die richtige Ausübung der Jagd vertrauen. Die Erweiterung des Systems "SAFE GuN" mit entsprechender Sensorik (GNSS, Bluetooth, Kompass,...) kann den Jäger/die Jägerin, aber auch andere Personen, die mit Waffen hantieren (z.B. Polizei, Wachpersonal, Sicherheitsdienste), vor unglücklichen Aktionen und dem Schuss auf einen Kollegen oder eine unbeteiligte Person ("Friendly Fire") schützen.

Methodische Vorgehensweise

Das System "Jagd+" sollte die Kombination der Jagdwaffe mit einer Kontrolleinheit darstellen. Als Kontrolleinheit dient ein handelsübliches Smartphone oder ein Tablet PC. In einer App werden zum einen die Aufenthaltsorte aller Personen während der Bewegungsjagd in einer Karte angezeigt und zum anderen werden die Gefahrenbereiche der Waffen berechnet. Dafür sollen drei verschiedene Varianten untersucht werden.

  • In Variante A soll die notwendige Sensorik zur Positions- und Richtungsbestimmung des Jägers in die Jagdwaffe integriert werden.
  • In Variante B soll ein Sensormodul entwickelt werden, das auf die Waffe bei Bedarf aufmontiert werden kann.
  • In Variante C wird versucht das Smartphone als integrierte Kontrolleinheit (Sensorik, Prozessierung und GUI) zu verwenden.

Erwartete Ergebnisse

Sollte das System erkennen, dass die Waffe gespannt ist und sich eine Person im Gefahrenbereich befindet, wird der Schütze über haptische, optische oder akustische Signale gewarnt bzw. erfolgt eine automatisierte Auslösung der Rückstellautomatik, um die Waffe umgehend zu entspannen. Die Auslösung eines Schusses wird dadurch verhindert und Unfälle, die zu schweren Verletzungen oder gar zum Tod führen, können vermieden werden.

Projektbeteiligte

Projektleitung

PS mapping services OG

Projektpartner:innen

  • Gruber Mechatronik GmbH
  • Graz University of Technology

Kontaktadresse

pentamap GmbH
Petersbachstraße 28/6
A-8042 Graz-St.Peter
Tel.: +43 (664) 127 74 48
Web: www.pentamap.com