BRITE-Science

BRITE-Constellation: Wissenschaftliche Verwertung und Betrieb

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation / Motivation

BRITE-Constellation ist gegenwärtig die EINZIGE operative und aktive Weltraummission für stellare Photometrie. Ähnliche Missionen wie MOST und CoRoT sind entweder nicht mehr in Betrieb oder funktionieren nur in einem reduzierten Modus, wie Kepler (K2). Darüber hinaus ist BRITE-Constellation die EINZIGE Mission, welche ß-Pictoris kontinuierlich beobachten kann, wenn der für 2017 vorausgesagte Planetentransit durch die Hillsphäre (Staubring) des Sterns stattfindet.

Diese Beobachtungen erlauben, die Entstehung der Sterne und Planeten zu untersuchen und damit zu einer der wesentlichen Fragen der Gesellschaft beizutragen: Woher kommen wir und ist die Erde ein einzigartiger Platz im Universum?

BRITE-Constellation ist ein herausforderndes Projekt mit erstklassigem wissenschaftlichen Potential, was von der wissenschaftlichen Gemeinschaft bestätigt wurde. Die Datenqualität von BRITE-Constellation im Weltraum übertrifft deutlich die technischen Anforderungen der Mission. BRITE ist genauer als SMEI, kann länger beobachten als MOST, und die Beobachtungobjekte sind wesentlich besser bekannte Sterne als die von Kepler und CoRoT beobachteten.

Inhalte und Zielsetzungen

Der Hauptfokus ist die Verteilung von "ready to use" Daten an die Wissenschaftler:innen. Ein sehr wichtiges Ziel ist die Umsetzung des wissenschaftlichen Beobachtungsprograms in detaillierte Kommandoskripts, welche die Ausrichtung der Satelliten und die Datenaufnahme über die langen Zeitspannen ermöglichen.

Auf wissenschaftlicher Seite ist der theoretische Kontext von BRITE-Constellation zu betonen. Es gibt kein Defizit an Hypothesen, aber sehr wohl an stichhaltigen Fakten, weil zu viele freie Parameter meist zu mehrdeutigen Modellen führen. Daher sind Beobachtungsdaten mit hoher Qualität und Länge von extremer Bedeutung im Bereich der stellaren Astrophysik. BRITE Daten tragen entscheidend zur Untersuchung der Sterne bei, indem sie Aufschluss über eine Vielzahl von physikalischen Prozessen geben.

Dieser Antrag fokussiert auf ausgewählte wissenschaftliche Schwerpunkte, welche einige der wichtigsten offenen Fragen der stellaren Astrophysik behandeln:

  • Rotation an der Oberfläche und Entwicklung im Inneren,
  • Pulsation und Interaktion mit Sternscheiben,
  • Planetenformation anhand des jungen Sterns ß Pictoris,
  • reguläre g-moden Periodenabstände von Doradus Sternen zur Untersuchung der internen Struktur, sowie
  • die Rolle von Sternmagnetfeldern.

BRITE Photometrie hat, bis dato, zum ersten Mal:

  • überzeugende Hinweise geliefert, dass bei Be Sternen die Kopplung der zwei stärksten Moden zur periodischen Verstärkung der Stern-Scheibe-Massentransferrate führt;
  • die Entkopplung von Drehmoment zwischen Kern und Hülle des Sterns basierend auf BRITE Daten von HD201433 beschrieben;
  • basierend auf langen Zeitreihen des Doradus Sterns 43 Cygni konnte klar das Perio-denintervallmuster gezeigt werden, welche unter anderem die Sternrotationprofile beschreiben;
  • a Cir, als einen der bestuntersuchten roAp Sterne, hinsichtlich Pulsationsmodellen im Einfluss vom Magnetfeld in zeitlicher Abhängigkeit untersucht, basierend auf den ersten Daten nach der Kommissionierung der BRITE-Satelliten.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Technische Universität Graz, Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation

Projektpartner:innen

  • Universität Innsbruck, Institut für Astro- und Teilchenphysik
  • Universität Wien, Institut für Astrophysik
 

Kontaktadresse

Technische Universität Graz
Institut für Kommunikationsnetze und
Satellitenkommunikation
Univ. Prof. DI Dr. Otto Koudelka
Inffeldgasse 12
A-8010 Graz