EOP-Danube

Auf dem Weg zu einer Erdbeobachtungsplattform für den Großraum Donau: Erste Entwicklungen und wissenschaftliche Experimente.

Kurzbeschreibung

Das Projekt EOP-Danube hat den Aufbau einer Erdbeobachtungsplattform für den Donauraum zum Ziel und ist für die im Jahre 2014 in Österreich gegründete öffentliche-private Kooperation EODC von größter strategischer Bedeutung. Durch den gegenwärtigen Wandel der Erdbeobachtung (EO) wird sich das gesamte europäische Bodensegment in den nächsten fünf bis zehn Jahren grundlegend verändern und in das Big Data-Zeitalter eintreten. 

Das ist eine bedeutende Chance für Österreich sich in diesen Gestaltungsprozess einzubringen, da es bisher im Bereich Bodensegmente von ESA und EUMETSAT nur eine untergeordnete Rolle spielte. Diese Pionierrolle des EODC ermöglicht Österreich nun eine einmalige Chance, beim "EO Innovation Europe"-Konzepts der ESA bzw. dem Integrated Ground Segments (IGS) für Copernicus eine bedeutende Rolle zu spielen. Mit dem Start der ersten Sentinel-Satelliten, die Teil des europäischen Copernicus-Programms sind, wurden auch für die Erdbeobachtung die Herausforderungen des Big Data-Zeitalters Realität.

Gegenwärtig entstehen einige Datenzentren und Cloud Computing-Umgebungen, die in der Lage sind, Petabytes an Daten (z.B. Sentinel-Daten) zu prozessieren. Dank der Gründung des EODC hat Österreich eine der leistungsfähigsten Infrastrukturen in ganz Europa: der Datenspeicher wird innerhalb der nächsten drei Jahre auf 20 Petabyte schrittweise aufgebaut und die Daten können mit einem TOP500 Supercomputer verarbeitet werden.

Das Projekt EOP-Danube baut auf der bereits bestehenden virtuellen Cloud Plattform des EODC auf und erweitert diese mit neuen Funktionalitäten, die sich an den Anforderungen der Anwender (CEDRIC, DMCSEE, GWP) orientiert. Ein wichtiges Ziel dieser Entwicklungen ist es, die Cloud Plattform und die Sentinel Daten auch Nicht-Experten zugänglich zu machen.

Die Anwendungsfelder beinhalten die Bewertung von Dürre bzw. Landnutzungsdynamik im Donauraum. Als Datengrundlage wird eine umfangreiche Sammlung an Erdbeobachtungsdaten (Sentinel-1/2/3, Landsat-8, ENVISAT, etc.) zusammengestellt und verfügbar gemacht. Des Weiteren werden in Kooperation mit dem DLR zwei wissenschaftliche Experimente durchführt, um auf der einen Seite die technische Leistungsfähigkeit der Cloud Plattform zu testen und auf der anderen Seite neue auf die Anwender abgestimmte Produkte zu entwickeln.

Die Kooperation mit dem DLR adressiert auch die Möglichkeiten einer zukünftigen engeren Zusammenarbeit von Österreich und Deutschland im Bereich des Bodensegments. EODC und seine Kooperationspartner haben bereits vor allem in Hinblick auf die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen und der IT-Infrastruktur große Schritte in Richtung "EO Innovation Europe" und dem "Integrated Ground Segments" gemacht.

Nichtsdestotrotz ist die beantragte Förderung von höchster Wichtigkeit, um bei den anstehenden Entscheidungen auf europäischer Ebene eine gute Position einzunehmen, so dass Österreich zukünftig auch im Bodensegmentbereich eine tragende Rolle in der europäischen Erdbeobachtung spielen kann.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Technische Universität Wien - Department für Geodäsie und Geoinformation

Projektpartner:innen

  • AW Software und Technologie GmbH
  • Catalysts GmbH
  • EODC Earth Observation Data Centre for Water Resources Monitoring GmbH
 

Kontaktadresse

Technische Universität Wien
Department für Geodäsie und Geoinformation
Univ.Prof. Wolfgang Wagner
Gußhausstraße 27 - 29 / E120.1
A-1040 Wien