Space-Start-Ups im Fokus: Team Tumbleweed
Die Anfänge von Team Tumbleweed erinnern an die vieler Start-Ups: Schulfreunde in einer kleinen Garage mit einer großen Idee - doch diese ist alles andere als herkömmlich. Im Rahmen eines Schulprojekt für den Odysseus Space Contest entwickelten drei Schüler ihren ersten Tumbleweed Prototypen, ein mechanisch simpler, windgetriebener Mars Rover. Gleich ein ganzer Schwarm davon soll von den starken Marsianischen Winden getrieben quer über den Roten Planeten jagen.
Der Sieg im Wettbewerb sowohl auf regionaler als auch internationaler Ebene, gepaart mit ausgesprochen positiver Rückmeldung motivierte die Gruppe weiter an dem Projekt zu arbeiten. Wenig später konnte nicht nur mit der voestalpine ein großer Unterstützer an Bord geholt, sondern der verbesserte Prototyp bereits sogar bei der AMADEE18 Mars-Analog-Mission des ÖWF in einer Wüste im Oman getestet werden.
Die kommenden Jahre brachten große Entwicklungen für Team und Rover: Die mittlerweile knapp 90 Mitglieder haben bereits den dritten Prototypen fertiggestellt, welcher Ende des Jahres auf eine weitere Mars-Analog-Mission nach Israel geschickt wird. Seit 2020 ist Team Tumbleweed auch ein Teil von ESA BIC Austria. Die Mitglieder arbeiten auf der ganzen Welt verteilt an jedem Aspekt des Projekts, von strukturellem Design bis Business, an ihrem Traum, Marsforschung schneller, großflächiger und zugänglicher zu machen.
Anders als herkömmliche Mars Rover erlaubt der Tumbleweed Rover nicht nur dem Team selbst die Sammlung von Daten am Roten Planeten: Interessierte Organisationen und Wissenschaftler:innen können in Zusammenarbeit mit dem Team Sensoren und Messgeräte entwickeln, die dann durch Payloads in den Rovern integriert werden. Das Konzept soll allen, die ihren ersten Schritt auf den Mars zu wagen wollen, eine Plattform bieten.
Für den Prototypen ist im letzten Jahr neben der Forschung am idealen Einsatz dieser Payloads vor allem der Ausbau der notwendigen Grundlagen für die space-grade Version in den Fokus gerückt. Die hierfür notwendigen Technologien existieren teilweise. Diese können zugekauft werden, der Rest wird vom Team selbst entwickelt. Team Tumbleweed will damit einen breiten Kompetenzbereich abdecken, wie unter anderem strukturelle Elemente und Mechanismen, aber auch Computing-Architektur und Missionsdesign. So entstehen neben den Rovern Produkte, die schon vor der Mars-Mission etwa zur Forschung oder an Satellitenhersteller vertrieben werden können.
Für die kommenden Jahre existiert bereits ein ausgefeilter Plan: Während vorerst System Engineering und damit verbunden die Entwicklung von (Sub-)Systeme die Arbeit des Teams ausmacht, steht ab 2024 das Design der Mars Mission und die Integration der Payloads im Vordergrund. Der Launch ist für Anfang 2029 angesetzt. Bis dahin ist noch viel zu tun, aber Team Tumbleweed genießt jeden Schritt auf seiner Reise zum Mars.