HERA – eine göttliche Mission

Ein beliebtes Thema in Hollywoods Katastrophen-Blockbuster sind Asteroideneinschläge mit einhergehender Vernichtung der Menschheit. In der Steiermark arbeiten Expert:innen daran, dass genau das nicht passiert.
Hera Mission künstlerische Darstellung
Cubesats und Asteroide - die HERA Mission will Einschläge verhindern (ESA)

Erstmals wird in einer gemeinsamen Mission von der US-Raumfahrtagentur NASA und der europäischen Weltraumbehörde ESA unter Mithilfe der JOANNEUM RESEARCH versucht, Asteroiden in der typischen Gefahrengröße abzulenken. Auch Gerhard Paar, Experte für Mars und Simulationen, ist an der HERA Mission beteiligt. Der Name der griechischen Göttermutter Hera wurde von der ESA für den zweiten Teil der Mission gewählt.

Im ersten Teil der Mission auch „Dart" genannt, wird von der NASA eine Raumsonde mit Schwung auf einen Asteroiden gelenkt, um ihn aus seiner Umlaufbahn zu bringen. Der Asteroid, genannt Dimorphos, ist eigentlich ein Mond des Didymos-Doppelsystems, welche rund 15 Prozent aller Asteroiden ausmachen. Mit einem Durchmesser von 160 Metern hat er eine Größe, die für Erdbewohner*innen bei einem Einschlag gefährlich werden kann.

Im zweiten Teil der Mission wird die europäische Sonde der HERA-Mission mit einer Kamera in die Umlaufbahn des Asteroiden gebracht. Ein Ziel ist es, wenn alles wie geplant läuft, den durch „Dart" hervorgerufenen Krater zu visualisieren. Dann kommt das Team um Gerhard Paar und Piluca Caballo Perucha ins Spiel. Die Aufgabe ist dabei, Dimorphos und den größeren Didymain während der Annäherung in 3D zu vermessen, um auf Didymain das Ablenkmanöver darzustellen: „Es gibt die Annahme, dass zum Beispiel auf dem Haupthimmelskörper Gesteinsbrocken des Mondes landen werden, die man dann zusätzlich vermessen kann. Man erhofft sich daraus weitere Rückschlüsse
über die Dynamik des Einschlags." Die Erwartungen an den Erfolg dieses Probe-Ablenkungsmanövers sind hoch. So würde ein Einschlag eines Asteroiden mit 160 Metern Durchmesser eine Stadt in der Größe Wiens zerstören.

130 Millionen Euro investiert die ESA in diese Mission ‒ mit einem kleinen Teil auch aus Österreich, der vom BMK über FFG/ALR an ESA zur Verfügung gestellt wird.