ARTI: Robotisch wandern mit Weltraumdaten

Satelliten- und Erdbeobachtungsdaten als Basis für robotische Navigation in der freien Natur - Ein Start-Up aus Graz macht's möglich
Die vier Gründer der Space StartUps ARTI sitzen auf einer Bank und lächeln in die Kamera.
Das Gründungs-Team hinter ARTI (fotoCRafie)

Stellen Sie sich vor, Sie wandern in der bergigen, bewaldeten Wildnis und verlieren die Orientierung. Glücklicherweise können Sie in der Ferne Ihr Ziel, die Berghütte, ausmachen. Da Sie ein Mensch sind und über hervorragende Sinnesorgane, ein sehr leistungsfähiges Gehirn, gute Bewegungsfähigkeiten, erworbenes Wissen über Landschaften, Navigation und das richtige Verhalten in den Bergen verfügen, können Sie sich selbst einen Weg bahnen und die Hütte erreichen.

Nun stellen Sie sich vor, Sie sind ein Roboter, der in solchen Umgebungen Transportaufgaben übernimmt. In diesem Fall verfügen Sie nicht von Natur aus über alle oben genannten Eigenschaften. Normalerweise orientieren Sie sich mit Hilfe von leicht verfügbaren Karten des strukturierten Gebiets um Sie herum, und die Umgebung, in der Sie sich bewegen, ist relativ flach. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die Hütte erreichen, ist daher relativ gering. Die gute Nachricht: Es gibt Hilfe von "oben" aus dem Weltraum!

ARTI Logo
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Neue Aufgaben mit Hilfe des ESA BIC 

Das Team von ARTI hat sich der Aufgabe verschrieben, eine Lösung zu finden, indem Satelliten- und Erdbeobachtungsdaten als Basis für robotische Navigation in der freien Natur verwendet werden. Im Vorfeld wurde bereits eine komplette AI Steuerungssoftware, bestehend aus mehreren AI-Kits, für die Navigation autonomer mobiler Roboter in Innenräumen entwickelt. Jetzt zielt ARTI auf die große Welt außerhalb von Fabrikhallen. Zur Umsetzung dieser anspruchsvollen Aufgabe erwarb ARTI die Unterstützung des ESA Business Incubation Centre Austria.


Seit Februar 2021 ist ARTI Teil des Programmes. "Dies ist ein Highlight und ein wichtiger Meilenstein in der ARTI-Geschichte. Wir sind unglaublich stolz, dass unser technologischer Ansatz, Satelliten- und Erdbeobachtungsdaten für autonome mobile Roboter zu nutzen, die Zustimmung des ESA BIC Austria gefunden hat!" sagt Konstantin Mautner-Lassnig, Geschäftsführer von ARTI. Er fügt hinzu: "Der Schritt, unsere Technologien für offenes Gelände und Anwendungen außerhalb der urbanen Welt zugänglich zu machen, ist ein wichtiger Meilenstein in Richtung neuer Anwendungen und Möglichkeiten. Die Unterstützung seitens ESA BIC Austria ermöglicht es uns auch, das Thema Rettungsrobotik wieder aufzugreifen, eine Leidenschaft, die wir schon lange haben und die uns als Team stark geprägt hat."

KI-Kits für Forstwirtschaft und Rettungseinsätze

Das Start-Up ARTI wurde von vier ambitionierten Telematik- bzw. Softwareentwicklung -Studenten der TU Graz mit großer Begeisterung für und mehr als zehn Jahren Erfahrung mit autonomen Robotern und KI gegründet. Mittlerweile sind sie erfolgreich in den Markt für Softwareentwicklung für autonome mobile Roboter eingestiegen und autonomisieren bodengebundene Fahrzeuge in allen Dimensionen und für verschiedenste Einsatzbereiche. Bereits in den ersten zwei Jahren wuchs das Team auf 10 Mitglieder an. Das ARTI-Team konzentriert sich nun auf die Entwicklung von KI-Kits für Anwendungs- und Marktbereiche wie Forstwirtschaft, Rettungseinsätze (z.B. nach Erdbeben oder Überschwemmungen), Wartung von alpiner Infrastruktur (Almen oder Skipisten) oder Transport für alpine Schutzhütten.