Das Living Planet Symposium 2025 brachte Wien ins Zentrum der internationalen Weltraumszene
Wien, am 9. Juli 2025 – Eine Woche lang war Wien die Hauptstadt der Weltraumforschung und Erdbeobachtung. Im Vienna International Center fand das Living Planet Symposium statt – das größte Event zum Thema Erdbeobachtung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), das alle drei Jahre organisiert wird.
Erwartet wurden rund 5.000 Teilnehmende, tatsächlich reisten jedoch über 7.000 Menschen aus 120 Ländern in die Bundeshauptstadt. In mehr als 2.000 Sessions, Agoras und Workshops diskutierten sie intensiv über Erdbeobachtung, Weltraumtechnologien und deren vielfältige Anwendungen für unseren Planeten.
Impulse für Europa im Weltraum

Im Zeichen der Zusammenarbeit zwischen Forschung, Politik und Industrie gaben hochrangige Vertreter:innen wertvolle Impulse. Per Videobotschaft meldeten sich zunächst Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie Weltraumminister Peter Hanke zu Wort. Es folgte eine Keynote von ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher. Weitere Beiträge kamen von EU-Kommissar für Verteidigung und Raumfahrt Andrius Kubilius (ebenfalls per Videobotschaft), Simonetta Cheli, Direktorin des Erdbeobachtungsprogramms der ESA, sowie Aarti Holla-Maini, Direktorin des United Nations Office for Outer Space Affairs (UNOOSA), die sich ebenfalls mit einem Statement an das Publikum wandte. Sie unterstrichen die strategische Relevanz weltraumgestützter Technologien und der Erdbeobachtung für Europas Klima-, Umwelt- und Sicherheitspolitik und verwiesen auf die herausragende Stellung des Kontinents in diesem Bereich.
Erdbeobachtung ist in Österreich längst tief verwurzelt und spielt eine zentrale Rolle in vielen Bereichen unseres Alltags und unserer Zukunftsgestaltung. Wir nutzen Satellitenbilder und -daten gezielt für nachhaltige Stadtplanung, um etwa Hitzeinseln zu identifizieren und Grünflächen effektiv zu entwickeln. Ebenso fließen diese Informationen in die Klimaforschung und das Umweltmonitoring ein, um die Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen und Gegenmaßnahmen zu planen.
Auch die Industrie präsentierte sich mit einer starken Beteiligung von 55 Unternehmen und Verbänden. Anhand von Ausstellungsständen, Live-Demos und interaktiven Sessions veranschaulichten bedeutende Organisationen wie Airbus, GMV, Leonardo und MDA konkrete Anwendungen von Weltraumtechnologien.
Zahlreiche Unternehmen ermöglichten den Teilnehmenden Live-Erfahrungen – von VR-Simulationen über Hands-on-Tutorials zur Nutzung von Satellitendaten bis hin zu Geodatenanalyse und digitalen Zwillingen, die vor Ort interaktiv erprobt werden konnten. Auch die österreichische Weltraumindustrie war prominent vertreten: EOX und EODC präsentierten sich mit eigenen Ständen, während Enpulsion und Gate Space am Gemeinschaftsstand der FFG und Austrospace ihre Lösungen und Technologien vorstellten.
Der Innovation Sprint „Satellitendaten für klimaneutrale Städte" wurde vom Vienna Geospace Hub organisiert und brachte Stadtvertreter:innen, Forschung und Industrie an einen Tisch. Nach einer zielgerichteten Einführung in den Nutzen von Erdbeobachtungsdaten entwickelten die Teilnehmenden in themenspezifischen Breakout-Sessions – etwa zu Energie, Grünraum, Gebäuden oder Mobilität – gemeinsam erste Lösungsansätze für konkrete städtische Herausforderungen.
LPS School Lab brachte den Weltraum ins Klassenzimmer
Im Rahmen des Symposiums wurde mit dem LPS School Lab ein großes Bildungsprogramm für Schüler:innen angeboten. Rund 3.000 Kinder und Jugendliche aus Österreich und den Nachbarländern nahmen an interaktiven Workshops, spannenden Science Shows und geführten Ausstellungen teil. Ziel war es, jungen Menschen die Bedeutung von Erdbeobachtung, Klimaschutz und Raumfahrt auf spielerische und praxisnahe Weise zu vermitteln.
Wiener Karlsplatz als Bühne von Space in the City
Der Karlsplatz wurde zum pulsierenden Weltraumfestival – mit Keynotes von Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und ESA. Highlights waren die Rede der österreichischen Reserveastronautin Carmen Possnig, eine Modeschau, Weltraum-inspirierte Livemusik, das Freiluftkino sowie die SpaceBuzz-VR-Experience, bei der man eine virtuelle Mission ins All erleben konnte.
Über das Living Planet Symposium
Das Living Planet Symposium ist die führende internationale Konferenz für Erdbeobachtung und Umweltforschung, organisiert von der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Alle drei Jahre bringt das Symposium Wissenschaftler:innen, Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie innovative Unternehmen zusammen, um neueste Entwicklungen, Technologien und Anwendungen im Bereich der Erdbeobachtung zu präsentieren und zu diskutieren. Ziel ist es, die globale Zusammenarbeit zu fördern und den Beitrag der Weltraumtechnologien zum Schutz unseres Planeten zu stärken.
Über Austria in Space
Austria in Space ist die zentrale Plattform für Österreichs Weltraumaktivitäten und wird vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) getragen. Sie dient als Schaufenster für die vielfältigen Initiativen, Institutionen und Akteur:innen im österreichischen Weltraumsektor. Ziel ist es, den Austausch zwischen Wissenschaft, Industrie, Bildungseinrichtungen und der breiten Öffentlichkeit zu fördern. Die Plattform bietet umfassende Informationen zu nationalen und internationalen Weltraumprojekten, Satellitenmissionen, Fördermöglichkeiten sowie Bildungs- und Karrierechancen im Weltraumbereich.