HERA-Mission: Asteroidenabwehr mit Knowhow "Made in Austria"
Im Zuge einer internationalen Forschungskooperation mit dem langfristigen Ziel der Umlenkung von Asteroiden mit Kurs auf die Erde wird am 26. September 2022 die US-amerikanische NASA-Sonde "DART" mit einer Geschwindigkeit von 6 km/s auf dem Asteroiden Dimorphos einschlagen und dessen Bahn verändern. Dimorphos, der gemeinsam mit dem etwa 1 km großen Didymain das Didymos-Doppelsystem bildet, hat einen Durchmesser von 160 Metern und ist eigentlich ein Mond. Würde ein Asteroid dieser Dimension auf der Erde einschlagen, könnte er eine Stadt in der Größe Wiens zerstören.
Der Österreichische Beitrag zur Asteroiden-Mission
2024 wird die europäische HERA-Raumsonde der ESA starten und sich dem Doppel-Asteroidensystem nähern, um die Auswirkungen des Einschlags zu untersuchen. Dafür entwickelt das österreichische Konsortium - bestehend aus JOANNEUM RESEARCH, VRVis (Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung) und ÖAW (Österreichische Akademie der Wissenschaften) - 3D-Bildverarbeitungs- und Visualisierungstechnologien. Aus den von den HERA-Kameras aufgenommenen Bildern werden dann 3D-Rekonstruktionen von Dimorphos und Didymain erstellt. Besonderes Interesse gilt dabei dem Krater und den Auswürfen, die sich nach dem Einschlag der "DART"-Sonde auf dem Asteroidensystem verteilen werden.
Im Jahr 2027, wenn HERA sich langsam Didymain und Dimorphos nähern wird, werden österreichische Wissenschafter:innen der ÖAW an der Interpretation der gewonnenen Beobachtungen mitwirken und damit wichtige Erkenntnisse über den ersten Schritt zum Schutz unserer Erde vor verheerenden Asteroideneinschlägen gewinnen.