Circular Economy Summit Austria: Weltraumdaten unterstützen Kreislaufwirtschaft in Österreich

Klimaschutzministerium stärkt Kreislaufwirtschaft, ein wichtiger Baustein für mehr Klimaschutz
Eine Frau und ein Manns stehen in einer Ausstellungshalle
Sophie Hoffmann und Christian Fuchs, Experten der Abteilung für Weltraumangelegenheit des Klimaschutzministeriums (Austria in Space )

Die globalen Treibhausgasemissionen sind zu rund 50 Prozent auf die Gewinnung und Verarbeitung von Ressourcen zurückzuführen. Der Ressourcenverbrauch in Österreich hat sich in den Jahren von 2010 bis 2018 zwar stabilisiert, allerdings auf einem sehr hohen Niveau. Der inländische Materialverbrauch lag 2018 bei 19 Tonnen pro Kopf und Jahr und liegt damit um 5 Tonnen über dem europäischen Durchschnitt. Über die Hälfte davon entfiel auf nicht-metallische Mineralstoffe, vor allem Baurohstoffe, knapp ein Viertel auf Biomasse, 15 Prozent auf fossile Energieträger und 5 Prozent auf Metalle. Ressourcen im Kreislauf zu führen ist daher umwelt- und klimapolitisch von großer Bedeutung.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat daher die Erarbeitung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie für Österreich eingeleitet und beim Circular Economy Summit Austria (Circular Economy Summit Austria - Start (b2match.io) eine umfassende Diskussion darüber initiiert, wie der Ressourcenverbrauch gesenkt und die Kreislaufwirtschaft gestärkt werden kann.

„Leider gehen wir noch viel zu verschwenderisch mit unseren wertvollen Ressourcen um. Das ist schlecht für unsere Umwelt und ist auch wirtschaftlich unvernünftig. Denn derzeit werden Produkte und Rohstoffe nur zu etwa zehn Prozent wiederverwertet. Die restlichen 90 Prozent werden am Ende ihres Lebenszyklus einfach entsorgt. Wir müssen eingesetzte Rohstoffe und Ressourcen viel stärker im Kreislauf führen – nur so können wir unsere Klimaschutzziele erreichen und Österreich zukunftsfit gestalten," so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Frau hält Rede auf einer Bühne
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Austria in Space )

Weltraumtechnologie für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft

Ziel der Veranstaltung ist es Pionier:innen der Kreislaufwirtschaft in Österreich vor den Vorhang zu holen, aus diesen best-practise Beispielen zu lernen und die Eckpunkte der neuen Kreislaufwirtschaftsstrategie für Österreich zu diskutieren. Führende CEOs werden über die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für den Standort und ihre Unternehmen sprechen. Rund 40 heimische Unternehmen und Organisationen werden mit Ihrer Arbeit auch bei einer "Kreislauf Messe" im Rahmen des Summit ihre Aktivitäten präsentieren.

Das große Interesse am Circular Economy Summit zeigt die Bedeutung dieses Zukunftsthemas. Es haben sich über 600 Personen zur Veranstaltung angemeldet und vor Ort oder online teilgenommen. Die Teilnehmer:innen kamen aus den verschiedensten Bereichen der Wirtschaft, der Forschung, der Politik und der Zivilgesellschaft. Stakeholder aus dem österreichischen Weltraumsektor waren ebenfalls vertreten. So konnten zum Beispiel die Gründer des rot-weiß-roten Startups Beetle ForTech, Koimé-Simon Kouacou und Sebastian Vogler, eindrucksvoll beweisen, wie der Holzsektor in Österreich, ja sogar global, mit Hilfe von Weltraumdaten und –technologie nachhaltiger werden kann.

Kreislaufwirtschaft = erfolgreiche Wirtschaft

„Wir haben nur endlich Ressourcen zur Verfügung auf unserem Planeten. Wir müssen mit ihnen sorgsam umgehen, gerade bei Produkten und Rohstoffen die wir tagtäglich brauchen. Wer künftig erfolgreich wirtschaften will, kommt an der Kreislaufwirtschaft nicht vorbei. Kreislaufwirtschaft ist integraler Bestandteil erfolgreicher Unternehmen. Denn das spart Ressourcen, ist gut für unsere Umwelt, und sorgt für einen wirtschaftlichen und einen Wettbewerbsvorteil," ergänzt Klimaschutzministerin Gewessler.

In den vier besonderes ressourcenintensiven Bereichen Bauwesen, Textilien, Mobilität und Ernährung werden konkrete Beispiele für zukunftsorientierte Kreislaufwirtschaft präsentiert. Weiters wurden Herausforderungen bei der Messbarkeit des zirkulären Wirtschaftens und Optionen für das Monitoring des Fortschritts diskutiert.