500. Satellit mit Thermalschutz aus Österreich

Heute, Donnerstag, starten weitere 34 kleine Internetsatelliten des britisch-indischen Unternehmens OneWeb ins All. Damit befinden sich mehr als 500 Satelliten mit Thermalschutz aus Österreich im All.
Ein OneWeb Satellit im Orbit der Erde
Thermalisolation aus Österreich schützt Satelliten vor der extremen Hitze und Kälte im All. ( OneWeb, Airbus OneWeb Satellites)

Heute, Donnerstagabend, 10. Februar, starten die nächsten 34 kleinen Internetsatelliten des britisch-indischen Unternehmens OneWeb ins All. Damit steigt die Zahl der im Weltall befindlichen OneWeb-Kleinsatelliten auf 428. Die Satellitenflotte bringt schnelles Internet in entlegene Regionen der Welt. „Damit befinden sich mehr als 500 Satelliten im Weltall, die unsere Thermalisolation vor der extremen Kälte und Hitze im All von durchschnittlich minus 150°C bis plus 150°C schützt", betont Manfred Sust, Geschäftsführer von RUAG Space Austria, Österreichs größtem Weltraumunternehmen. Derzeit befinden sich rund 5000 aktive Satelliten im Weltall, womit etwa jeder zehnte Satellit von Thermalschutz aus Österreich geschützt wird.
Die OneWeb-Satelliten werden Donnerstagabend vom europäischen Weltraumbahnhof im südamerikanischen Kourou, Französisch-Guayana, ins All starten.

Thermalschutz für Umwelt- und Klimasatelliten

Neben diesen OneWeb-Internetsatelliten schützt der Thermalschutz aus Österreich fast alle Satelliten der europäischen Weltraumagentur ESA. „Von Umwelt- und Klimasatelliten, die tagtäglich unsere Erde beobachten, bis hin zu hochkomplexen Raumfahrtsonden etwa zum Merkur oder zur Sonne", betont Sust. Fast alle europäischen Sentinel-Umweltsatelliten schützt Thermalisolation aus der Alpenrepublik. Weltraumtechnik „made in Austria" sorgt zudem etwa für den Hitzeschutz der Merkursonde „BepiColombo". „Merkur ist der sonnennächste Planet, daher muss die Sonde extreme Hitze von über 450 Grad Celsius aushalten", erläutert Manfred Sust. In diesem Fall besteht die Thermalisolation außen aus Keramikfasern und dient gleichzeitig als Schutz gegen Mikrometeoriten.

Hitzeschutz für Sonnensonde

Die Raumsonde „Solar Orbiter" von ESA und NASA wird den Sonnenwind analysieren und wird ebenfalls von Thermalisolation aus Österreich geschützt. „Der Satellit wird der Sonne sehr nahe kommen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an den Hitzeschutz", erklärt Manfred Sust. Ein spezieller Schutzschild auf der Sonnenseite schützt den Satelliten durch Abschattung vor dem größten Teil dieser enormen Hitzebelastung. Hinter diesem Schild einer Fremdfirma übernimmt RUAG Space die Kühlung der Sonde: „Der gesamte Satellit ist mit einer Thermalisolation aus Österreich umhüllt", sagt Sust. „Unsere Thermalisolation hält Temperaturen von rund 200 Grad Celsius aus."

30 Jahre Erfahrung

Den Thermalschutz für all diese Satelliten produziert RUAG Space seit mehr als 30 Jahren in Berndorf im niederösterreichischen Triestingtal. Die Isolation besteht in der Regel aus mehreren Schichten metallbedampfter Kunststofffolien. „Je nach Mission werden aber auch andere Materialien verwendet", ergänzt Sust. Am Standort Berndorf sind rund 20 Personen beschäftigt.