Weltgrößtes Weltraumteleskop mit Technik aus Österreich

Spezialgerät aus Wien dreht und kippt James Webb Weltraumteleskop.
James Webb Weltraumteleskop künstlerische Darstellung
James Webb Weltraumteleskop, künstlerische Darstellung ( ESA/ATG medialab)

Das James Webb-Weltraumteleskop, benannt nach einem früheren NASA-Leiter, soll am 22. Dezember ins All starten. Der Nachfolger des Hubble-Teleskops ist ein gemeinsames Projekt der amerikanischen, europäischen und kanadischen Raumfahrtbehörden und das weltweit größte Weltraumteleskop. Das Webb-Teleskop wird unser Verständnis der Entstehung von Galaxien, Sternen, Planeten und letztlich vielleicht auch der Ursprünge des Lebens erweitern. Der Raketenstart erfolgt vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana, Südamerika.

Mechanismen für NASA-Webb-Teleskop

Für das James Webb-Teleskop lieferte RUAG Space aus Wien zwei hochpräzise Mechanismen für das „Superauge" namens „NIRSpec", eines der drei Hauptinstrumente des Teleskops. Das „Superauge" kann schwächste Infrarotstrahlungen von den entferntesten Galaxien aufspüren. Das Instrument ist rund 200 Kilogramm schwer und wird im Weltraum bei einer Temperatur von rund minus 230 Grad Celsius arbeiten. Die Mechanismen aus Wien sorgen für die präzise Halterung und Drehung eines Filterrades sowie eines Gitterrades für das „Superauge". „Das Kugellager des Mechanismus ist das präziseste in ganz Europa", sagt Andreas Buhl, Geschäftsführer von RUAG Space Austria, Österreichs größtem Weltraumunternehmen. Der Mechanismus arbeitet auf 100 Nanometer genau.

Spezialgerät aus Wien dreht und kippt Webb-Teleskop

Während der Endfertigung des Teleskops auf der Erde ist ebenfalls rot-weiß-rote Technik im Einsatz. Damit Ingenieure von allen Seiten das Teleskop bearbeiten können, dreht und kippt ein Spezialgerät von RUAG Space in Wien das Teleskop. Das Unternehmen lieferte auch die Thermalisolation für die große Kommunikationsantenne des Teleskops. „Das größte und leistungsstärkste Weltraumteleskop der Welt nutzt rot-weiß-rote Technologie aus Wien. Als kleines Land zeigen wir, zu welchen Spitzenleistungen unsere heimischen Ingenieurinnen und Ingenieure fähig sind", sagt Andreas Buhl.