ÖAW-"Reiseführer" zu den ungastlichsten Planeten

Das Klima ändert sich, die Ressourcen werden knapp. Kein Wunder, dass die Menschheit sich nach einem neuen Ort, einem neuen Planeten sehnt. Der Blick ist gen Mars gerichtet. Doch bevor man sehnsuchtsvoll seufzt, sollte man auch die Gefahren im All kennen. Weltraumforscher Luca Fossati von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat in einem "Best of Böse" fünf Planeten vorgestellt, die so ziemlich das Gegenteil von lebenswert sind.
Der extrasolare Planet WASP-12b wird gerade von seiner Sonne aufgefressen.
Der extrasolare Planet WASP-12b wird gerade von seiner Sonne aufgefressen. (Harald Ritsch/ÖAW)

So herrscht auf dem Planeten PSR J1719-1438 b ewige Nacht. Das wäre jedoch nicht das Schlimmste: Der Planet ist so einer extremen Strahlung ausgesetzt, dass die menschliche DNA sofort zerstört werden würde, erklärt Luca Fossati, Experte für Exoplaneten, auf der Webseite der ÖAW.

Der erst 2017 entdeckte KELT-9b wiederum ist der heißeste Planet, den wir kennen. Auf ihm herrschen Temperaturen bis zu 5.000 Grad Celsius. Die Temperaturen entstehen durch einen nahegelegenen heißen Stern, der KELT-9b ständig bescheint. Die heiße Seite von KELT-9b bekommt 44.000 Mal mehr Energie ab als die Erde von der Sonne.

Kosmischer Einzelgänger

Der Planet PSO J 318.5-22 erweist sich als das Gegenteil zum heißen KELT-9b. PSO J 318.5-22 treibt allein durchs All und ist furchtbar kalt. Die Temperatur auf der Oberfläche beträgt minus 200 Grad. Auf seiner Oberfläche ist aber kein Eis, es ist eine reine Gashülle.
Planet AU Mic b wiederum ist ein Planet, der einen jungen Stern umkreist. Dieser bombardiert im wahrsten Sinne des Wortes mit starken Röntgenstrahlen, sodass alle zehn Minuten kleine Explosionen an der Oberfläche des Planeten geschehen. Warum das passiert, ist noch unklar.

Das Kannibalismus-Opfer

Der extrasolare Planet WASP-12b umrundet gerade seine Sonne in so geringer Entfernung, dass er von ihr "aufgefressen" wird. Ständig verliert er dabei an Atmosphäre, die Sonne saugt seine Hülle an. Noch weiß man nicht, wie lange das "Festmahl" dauern wird - von ein paar Millionen Jahre bis zu einer Milliarde Jahre kann das dauern, so Luca Fossati in seiner Vorstellung der fünf ungastlichen Planeten.

Planeten-Geschenke

Für Interessierte bietet die ÖAW auf ihrer Webseite wissenschaftliche Illustrationen der fünf ungastlichen Planeten, die man kostenlos downloaden und zum Beispiel als Zoom-Hintergrund verwenden kann. Gleich HIER herunterladen!