Supernova-Explosionen spenden Planetenembryos Wärme
Wissenschafter um John Forbes vom Flatiron Institute in New York (USA) beobachteten verschiedene Licht-Wellenlängen aus einer Region im Schlangenträger- oder Ophiuchus-Sternbild, wo ein paar Sterne im Entstehen sind. "Das passiert etwa 450 Lichtjahre von der Erde entfernt", erklärte João Alves vom Department für Astrophysik der Universität Wien der APA.
Den Infrarot-Bereich deckte das von Wiener Forschern geleitete "Visions Survey"-Projekt mit dem "VISTA"-Teleskop in der Atacama Wüste in Chile ab. Außerdem nutzten die Wissenschafter die Weltraumteleskope Herschel und Planck der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und das Compton Gamma Ray Observatory der US-Raumfahrtsbehörde (NASA).
Damit habe man die radioaktiven Stoffe untersuchen können, die nahe an den Gaswolken produziert wurden, aus denen sich die Sterne formen. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Supernovas der vorigen Generation von Sternen die wahrscheinlichste Quelle für die kurzlebigen Radionuklide in den Sterne-bildenden Wolken sind", erklärten die Forscher in einer Aussendung der Universitäten Wien und Harvard (USA). Die Supernova-Ereignisse hätten quasi die Gaswolken "kontaminiert", aus denen sich die Sonnen und ihre Planeten formen.
Das ist bei unserem Sonnensystem wahrscheinlich nicht anders gelaufen. "An Ophiuchus als Geburtsstätte von Sternen ist überhaupt nichts Besonderes", so Alves. Dort gäbe es eine typische Anordnung an Gasen und jungen, massiven Sternen. "Unsere Ergebnisse sollten deshalb repräsentativ für die Anreicherung von kurzlebigen, radioaktiven Elementen bei der Entstehung von Sternen und Planeten quer durch die Milchstraße sein", sagte er.