Die Galileo-Konstellation wächst nach erfolgreichem 11. Start

Zwei neue Galileo-Satelliten wurden am 5. Dezember 2021 erfolgreich vom europäischen Weltraumhafen in Kourou (Französisch-Guayana) aus gestartet, wodurch sich die Zahl der gestarteten Galileo-Satelliten auf insgesamt 28 Satelliten erhöht, die die Bereitstellung robusterer Dienste und präziserer Signale in einer Reihe von Branchen ermöglichen.
Eine Soyuz Trägerrakete hebt vom europäischen Weltraumbahnhof ab. Die Rakete erhellt den Nachthimmel.
Die Galileo-Satelliten 27 und 28 starteten am 5. Dezember um 01:19 Uhr MEZ mit der Sojus-Trägerrakete VS26 vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana. (ESA/CNES/Arianespace/Optique Vidéo du CSG - S Martin)

EUSPA/PR - Samstag Morgen startete die Sojus-Trägerrakete VS-26 erfolgreich von Kourou (Französisch-Guayana) für einen fast vierstündigen Flug bis zur Trennung der Galileo-Satelliten 27 und 28 von der Rakete. Der 11. Galileo-Start ist der erste von sechs Starts (mit je zwei Satelliten), die es Galileo ermöglichen werden, den bestehenden Nutzern präzisere Daten zu liefern und neue Marktchancen zu eröffnen.

Um 5.09 UHR MEZ wurden die Galileo-Satelliten von der Endstufe der Trägerrakete ausgesetzt; sie werden derzeit von der Agentur der Europäischen Union für das Weltraumprogramm (EUSPA) und ihrem Vertragsteam betreut, das für den Betrieb der Satelliten ab der Trennung von der Trägerrakete im Rahmen der Start- und frühen Orbitphase (LEOP) zuständig ist.

Die LEOP ist eine der entscheidenden Phasen einer Weltraummission; sie umfasst den Start des Raumfahrzeugs und seine Positionierung in die richtige Umlaufbahn. Außerdem werden die ersten Satellitenelemente nach und nach eingeschaltet und getestet. In den kommenden Tagen wird das EUSPA-Team, das für den Satellitenbetrieb nach der Trennung von der Trägerrakete zuständig ist, die Satelliten zum ersten Mal von dem dafür vorgesehenen Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen (Deutschland) steuern, bis sie genau in ihre Heimatumlaufbahn in einer Höhe von 23220 km platziert werden. Nach strengen Tests in der Umlaufbahn und Inbetriebnahme werden die Satelliten den Galileo- Dienst aufnehmen.

Im Rahmen einer europäischen Partnerschaft ist die Europäische Kommission für das Management von Galileo zuständig und die EUSPA überwacht den Betrieb und die Bereitstellung der Dienste; die Europäischen Weltraumorganisation (ESA) als Planungsbehörde ist für die Überwachung der Entwicklung, der Beschaffung der Satelliten und das Bodensegment zuständig.

„Heute können wir stolz einen weiteren Meilenstein feiern, der mit dem ehrgeizigsten und größten Industrieprojekt der Europäischen Union erreicht wurde", erklärt der Exekutivdirektor der EUSPA, Rodrigo da Costa. Das erfolgreiche Hinzufügen der Satelliten 27 und 28 zum präzisesten Ortungssystem der Welt ist ein sehr wichtiger Schritt für unsere über 2 Milliarden Nutzer in der ganzen Welt und ist das Ergebnis unserer soliden Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, der ESA und unseren Partnern aus der Industrie. Ich möchte allen Beteiligten, die unermüdlich daran arbeiten, den Erfolg der Mission zu garantieren, meinen zutiefst empfundenen Dank aussprechen."

 

Über die Agentur der Europäischen Union für das Weltraumprogramm (EUSPA)

Die Agentur der Europäischen Union für das Weltraumprogramm (EUSPA) erbringt zuverlässige und sichere europäische Satellitennavigationsdienste, fördert die Vermarktung von Galileo-, EGNOS- und Copernicus-Daten und -diensten und koordiniert das künftige staatliche Satellitenkommunikationsprogramm GOVSATCOM. Die EUSPA ist für die Sicherheitsakkreditierung sämtlicher Komponenten des EU-Weltraumprogramms zuständig. Durch die Förderung der Entwicklung eines innovativen und wettbewerbsfähigen Raumfahrtsektors und die Zusammenarbeit mit der gesamten Weltraumszene der EU leistet die EUSPA einen Beitrag zum europäischen Grünen Deal, zum digitalen Wandel, zur Sicherheit sowie zum Schutz der Union und ihrer Bürger und stärkt dabei zugleich ihre Unabhängigkeit und Widerstandsfähigkeit.